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So finde ich das beste Tages­geld­konto

Darauf muss ich bei einem Tagesgeldkonto achten

02.02.2023

Rubrik: Wissen

Autor: Markus Gäth

Zwar sind Tagesgeldkonten im Vergleich zu vielen anderen Anlageformen relativ einfache Produkte, aber trotzdem gibt es hier diverse Aspekte, die bei der Wahl des richtigen Kontos berücksichtigt werden müssen. Gerade auf den ersten Blick, scheinen die Angebote recht ähnlich. Am deutlichsten fallen noch die unterschiedlichen Zinssätze auf, die die Banken auf ihr Tagesgeld anbieten. Doch selbst hier gibt es von Zeit zu Zeit und je nach Marktphase teils sehr ähnliche Zinssätze. Spätestens dann kommt die Frage erneut auf, welches Tageskonto denn jetzt das "beste" ist. Und sollte der Zinssatz überhaupt das wesentliche Auswahlkriterium sein? Hier deswegen ein Versuch, die Auswahl des richtigen Tagesgeldkontos anhand von ein paar strukturierten Kriterien zu erleichtern.

Als relevante Kriterien für die Auswahl eines Tagesgeldkontos haben wir folgende identifiziert:

Rendite

Wir fangen mit dem naheliegendsten an. Wenn man sein Geld irgendwo anlegt oder auch nur zum Sparen zur Seite, dann möchte man hierfür eine gute Rendite erhalten. Was eine gute Rendite ist und worauf dabei zu achten ist, erklären wir jetzt.

Zinsen

Auffälligstes Merkmal eines Tagesgeldkontos ist sein Zinssatz, mit dem das eingezahlte Geld verzinst wird. Je nach Marktsituation gibt es hier mehr oder weniger gravierende Unterschiede zwischen den Zinssätzen der Banken. Auch die Reihenfolge der Konten/Banken im Tagesgeld-Vergleich ändert sich regelmäßig. Es ist kaum möglich zu sagen, dass eine bestimmte Bank dauerhaft hohe oder niedrige Zinsen anbietet. Welche Bank soll man also wählen?

Um zu verstehen, warum die Zinsniveaus der Tagesgeldkonten so starken Schwankungen unterliegen, muss man die grundsätzlichen Marktmechanismen verstehen. Und da spielen Tagesgeldkonten, als Sparkonten für Privat- und Gewerbekunden, eine wichtige Rolle für Banken, um Geldmittel zu generieren. Banken benötigen das wiederum Geld, um damit z.B. Kredite zu gewähren oder Investitionen zu tätigen. Also für nichts anderes, als ihr Kerngeschäft. Banken brauchen also Geld, um ein Bank sein zu können.

Tagesgeldkonten sind dabei nur eine von vielen Möglichkeiten, um Geld zu beschaffen. Vereinfacht gesprochen gibt es aber drei Arten der Geldbeschaffung: Geld verdienen: Die Bank erwirtschaftet z.B. mit vergebenen Krediten Zinsen oder erzielt mit getätigten Investitionen Gewinne. Geld bei Banken oder der Zentralbank leihen: Die Bank kann sich bei anderen Banken selbst Geld leihen und dieses dann in Form von Krediten an ihre Kunden weitergeben. Für das Leihen von Geld unter den Banken gibt es sogar eigene Leitzinsen (Beispiel). Geld bei Anlegern leihen: Um an das Geld von Anlegern zu kommen werden diese mit attraktiven Konditionen für Spar- und Anlageprodukte gelockt. Tagesgeldkonten sind hier nur ein Beispiel. Andere Beispiele sind etwa Festgelder oder Sparbücher.

In letzter Zeit kommt zudem vermehrt das Thema “Gebühren” ins Spiel. Denn Banken müssen ihre Dienstleistungen nicht gratis anbieten, um dann auf Zins- oder Investitionsgewinne zu hoffen. Stattdessen sollen Kunden zunehmend bereits Geld für die Services an sich bezahlen. Beispiele sind hier etwa Kontogebühren, Depotgebühren oder Überweisungsgebühren.

Für das Geschäft einer Bank sind liquide Mittel also lebenswichtig. Und diese sollen natürlich auf die für die Bank günstigste Weise beschafft werden. Das heißt die Bank entscheidet sich zu einer bestimmten Zeit für bestimmte Mittel, um an Geld zu kommen. Sind die Zinsen für das Leihen von Geld von anderen Banken hoch, wird vermutlich stärker versucht, Kundengelder einzusammeln. Sind die Zinsen zwischen den Banken niedrig, passiert entsprechend das Gegenteil.

Als weiterer Aspekt kommt ein Werbe- und Trägheitsaspekt hinzu. Bietet eine Bank hohe Zinsen auf ihre Sparprodukte an, greifen über kurz oder lang viele Kunden zu und schließen Sparverträge ab oder eröffnen Sparkonten. Hat die Bank über diesen Weg ausreichend Geld einsammeln können, werden die Zinsen in der Regel wieder reduziert. Viele Kunden werden die Verträge und Konten aber erst mit einer zeitlichen Verzögerung wieder kündigen, sodass die Bank in dieser Phase weiterhin über das Kundengeld verfügen kann, dafür aber nur relativ geringe Zinsen zahlen muss.

Das klingt zwar zunächst nach “Abzocke”, ist aber nichts anderes als typisches Marktverhalten. Stromanbieter z.B. werben mit großzügigen Neukundenrabatten und hoffen dann, dass die Kunden auch bleiben, wenn diese Rabatte wegfallen bzw. die Preise steigen. Aber auch Hersteller und Händler werben zu Beginn eines Produktes mit viel Geld dafür, um dann die Werbeausgaben zu reduzieren und vom erzielten Bekanntheitsgrad langfristig zu profitieren.

Zurück zur Ausgangsfrage: Welche Bank soll ich denn jetzt wählen?

Wie eben beschrieben, kann man sich sicher sein, dass Banken ihre Tagesgeldzinsen regelmäßig prüfen und anpassen werden. Auch schwanken die Zinsen je nach Marktlage teils deutlich. Einen absolut und dauerhaft “guten” Zinssatz gibt es daher leider nicht. Vielmehr ist der Zinssatz eines Tagesgeldkontos gemessen am Marktumfeld gerade mehr oder weniger attraktiv.

Möchte man also dauerhaft einen attraktiven überdurchschnittlichen Zinssatz auf sein Tagesgeld erhalten, ist es nicht ratsam, einmal ein Tagesgeldkonto anzulegen und es danach zu vergessen. Vielmehr sollte man regelmäßig die aktuellen Zinsen prüfen und schauen, ob man mit den aktuellen Konditionen seines eigenen Kontos noch gut aufgestellt ist. Ist dies nicht der Fall, bleibt einem nur die Option, den Tagesgeldanbieter zu wechseln. Ein kleiner Optimierungsfaktor ist dabei der Zeitpunkt der Zinsgutschrift.

Zinsgutschrift

Zinsen sind eigentlich relativ einfach. Zu einem bestimmten Tag erhält man auf das eingezahlte Geld einen gewissen Prozentsatz gutgeschrieben. Wenn das genau einmal pro Jahr passiert, ist das auch genauso einfach, wie eben beschrieben. Bei unterjähriger Verzinsung sieht das ein bisschen anders aus - und zwar besser. Hier erhält man nämlich nicht nur Zinsen auf sein Guthaben, sondern auch auf die bereits ausgezahlten Zinsen (natürlich nur, wenn man die bereits ausgezahlten Zinsen artig auf seinem Tagesgeldkonto belässt). Die Berechnung der Zinsen erfolgt dabei anteilig zur Häufigkeit der Auszahlungen. Das heißt, dass man bei einer monatlichen Zinsauszahlung jeden Monat nur 1/12 der Zinsen bekommt.

Ein Beispiel:

Anlagesumme: 10.000 EUR
Zinssatz: 2%
Zinsgutschrift: Monatlich

Monatliche Zinsen: 10.000 * ( 1 + 0,02 / 12) = 16,67 EUR
Jährliche Zinsen: 10.000 * ( 1 + 0,02 / 12)12 = 201,84 EUR

Bei einer jährlichen Verzinsung würde man glatte 200 EUR ausgezahlt bekommen.

Das Beispiel macht deutlich, dass man mit diesem Effekt alleine nicht zum Millionär wird, aber rein mathematisch ist es ein Unterschied. Und dieser beträgt bei einer Summe von 100.000 EUR und einem Zinssatz von 5% (und auch die gab es schon) immerhin einen Unterschied von über 100 EUR. Wer es also ganz genau nimmt, der schaut auch auf die Auszahlungszeitpunkte der Zinsgutschriften.

Anlagehöchstbetrag

Wenn wir schon über hohe Beträge sprechen, dann kommt auch gleich ein weiteres mögliches Entscheidungskriterium ins Spiel: der Anlagehöchstbetrag.

Einige Banken geben für ihr Tagesgeld einen konkreten Anlagehöchstbetrag an. Dieser soll verhindern, dass sich Großinvestoren mit ihren Geldern auf den Tagesgeldkonten einer Bank breitmachen. Die Höchstanlagebeträge können jedoch sehr unterschiedlich ausfallen. Bei einigen Banken fangen sie bereits bei unter 100.000 EUR an, bei anderen gehen sie bis 1.000.000 EUR. Für den Ottonormalanleger mögen diese Grenzen kein Grund für Kopfschmerzen darstellen. Für etwas vermögendere Menschen können diese aber durchaus ein Dorn im Auge sein. Für den Fall, dass sie also etwas mehr Geld auf einem Tagesgeldkonto anlegen möchten, schauen Sie auch auf eine mögliche Obergrenze.

Zinsstaffeln

Eine weitere Möglichkeit für Banken, große Anlagebeträge zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, sind Zinsstaffeln. Der angegebene Zinssatz eines Tagesgeldkontos gibt in der Regel immer den höchsten zu erzielenden Zins auf das Tagesgeld wieder. Für höhere Beträge können aber abweichende, geringere Zinssätze gelten. Viele Banken geben z.B. auf Einzahlungen ab 100.000 EUR einen (deutlich) geringeren Zinssatz als für die 100.000 EUR selbst. Hier heißt es vorher hinschauen statt später ärgern.

Sichrheit

Kommen wir zur Sicherheit. Denn nicht nur die Rendite ist prinzipiell unsicher. Schließlich kann sich der Zinssatz bei einem Tagesgeldkonto relativ schnell ändern. Unsicher kann auch sein, ob man sein eingezahltes Geld überhaupt (in Gänze) wiederbekommt. Genug Panik gemacht, kommen wir zu sachlichen Argumenten.

Einlagensicherung

Lange Jahre galt Geld auf Sparkonten als absolut sicher. Dass auch dieses Geld im Zweifel weg sein kann, ist vielen wohl erst während der Weltwirtschaftskrise 2008 und den Jahren danach schmerzhaft klar geworden, als ganze Banken pleite gingen und das Sparguthaben damit im Nirvana verschwand. Besonders bei Geldern auf ausländischen Konten war lange unklar, ob und wie sie abgesichert sind.

Seit 2015 gibt es europaweit die einheitliche Regelung, dass Spareinlagen bis zu einer Höhe von 100.000 EUR abgesichert sein müssen. Im Fall der Bankenpleite werden damit die Anlagen eines Kunden bis zu dieser Höhe aus dem Einlagensicherungssystem erstattet.

Neben der gesetzlichen Einlagensicherung sind einige Banken zusätzlich freiwillig über weitere Einlagensicherungssysteme abgesichert, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. In diesen Fällen wären also unter Umständen auch Gelder über 100.000 EUR abgesichert. Ob und wie viel Geld darüber abgesichert wäre, lässt sich aber im Zweifel erst im Ernstfall sagen, da die Grenze hier an unterschiedlichen Parametern hängt, wie dem maßgeblichen haftenden Eigenkapital der Bank und ob der freiwillige Einlagensicherungsfonds überhaupt in der Lage ist, diese Gelder zu ersetzen.

Grundsätzlich gilt aber darauf zu achten, dass die Bank eine Einlagensicherung anbietet und sich ggf. noch an weiteren Einlagensicherungssystemen beteiligt. Bei europäischen Banken ist zumindest die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 EUR vorgeschrieben. Bei außereuropäischen Banken muss hier im Einzelfall geprüft werden, ob eine Einlagensicherung vorliegt.

Für Anleger, die maximal 100.000 EUR auf ein europäisches Tagesgeldkonto anlegen wollen oder können, ist das Entscheidungskriterium damit relativ einfach, da jede europäische Bank entsprechend abgesichert ist. Bei höheren Beträgen oder außereuropäischen Banken ist die Sache nicht so einfach. Hier muss der Anleger prüfen, welche Sicherung für die jeweilige Bank greift.

Am besten ist aber natürlich, wenn man gar nicht erst in die Situation kommt, dass die Bank, bei der man sein Tagesgeldkonto hat, pleite geht. Ein möglicher Indikator hierfür könnte das Rating der Bank sein, das im nächsten Abschnitt beschrieben wird.

Bankenrating

Das Rating einer Bank gibt die Bonität dieser Bank an. Die Bonität wiederum ist vereinfacht ausgedrückt die Sicherheit, dass diese Bank ihre Zahlungsverpflichtungen pünktlich erfüllen kann. Eine Zahlungsverpflichtung entsteht bei einem Tagesgeldkonto genau dann, wenn der Kunde sein Geld auf sein Tagesgeldkonto einzahlt, da er sich das Geld ja jederzeit wieder auszahlen lassen könnte und dazu sollte die Bank dann auch in der Lage sein.

Die Ermittlung von Ratings wird von Rating-Agenturen vorgenommen. Die renommiertesten Rating-Agenturen sind wohl:

  • S&P
  • Fitch
  • Moody’s

Zusätzlich zu diesen 3 Platzhirschen führt tagesgeld-ueberblick.eu noch die Ratings von DBRS Morningstar auf.

Kurze Randnotiz: Nicht jede Bank ist von jeder Rating-Agentur bewertet. Im Zweifel sind einzelne Banken auch (noch) gar nicht bewertet. Das Vorhandensein oder das Nicht-Vorhandensein eines Ratings kann allerdings weder als gute noch als schlechte Bonität gewertet werden.

Das Rating einer Bank gibt also eine Experteneinschätzung wieder, wie wahrscheinlich es ist, dass die bewertete Bank auch in naher Zukunft noch ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Allerdings nutzen nicht alle Rating-Agenturen dieselben Rating-Skalen. Ein direkter Vergleich von zwei Ratings untereinander ist daher nicht immer möglich/sinnvoll. S&P verwendet z.B. AAA, AA+ bis hin zu D während Moody’s Werte von Aaa bis C hat. Grundsätzlich gilt allerdings, je mehr “A”s in einem Rating vorkommen, desto besser ist das Rating.

Eine weitere “kleine” Schwierigkeit ist die Übertragung der Ratings in die Praxis. Bei den Ratings handelt es sich um rein theoretische Bewertungen anhand von Finanzkennzahlen und Experteneinschätzungen. Inwieweit diese im Ernstfall belastbar sind, kann im Vorfeld natürlich niemand sagen. Die Ratings sollen auch nur Wahrscheinlichkeiten abbilden und bei Wahrscheinlichkeiten handelt es sich letztlich eben doch nur um Zufallsgrößen. So kann ein Ereignis mit einer Wahrscheinlichkeit von 20% trotzdem eher eintreten als ein Ereignis, dessen Wahrscheinlichkeit bei 80% liegt. Das ist eben die Tücke bei der Übertragung von der Theorie auf die Praxis. In wirtschaftlich turbulenten Zeiten ist daher in jedem Fall erhöhte Aufmerksamkeit (ohne in Panik zu verfallen) ratsam.

Trotz dieser kleinen Schwäche von Ratings ist das Bankenrating das solideste öffentlich verfügbare Mittel, um die Sicherheit einer Bank einzuschätzen. Wir versuchen daher zu jeder Bank, die wir in unserem Tagesgeldvergleich auflisten, die entsprechenden Ratings aufzuführen, um Ihnen eine Möglichkeit zur neutralen Bewertung der Bank zu geben.

Letztlich kann es aber, wie wir es im Rahmen der Weltwirtschaftskrise gesehen haben, nicht nur auf die Zahlungsfähigkeit der Bank ankommen, sondern auch auf die des Landes, in dem sich die Bank befindet. Viele Banken wurden in der Krise durch staatliche Hilfen gerettet oder zumindest unterstützt. Nicht zuletzt auch deswegen, um den Anlegern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln und weitere Panikreaktionen, die die Situation verschärft hätten, zu vermeiden.

Länderrating

Ähnlich wie die Bonität bei Banken werden auch die Bonitäten ganzer Länder bewertet. Je höher hier das Rating, desto zahlungsfähiger ist das Land und umgekehrt (zumindest theoretisch). Das Länderrating gibt also die letzte Hoffnung an, dass das jeweilige Land z.B. im Rahmen der nächsten Weltwirtschaftskrise die Insolvenz meiner Bank, bei der ich ein Tagesgeldkonto habe, durch finanzielle Zuschüsse retten wird und ich mein Geld irgendwann auch wieder ausgezahlt bekomme. Oder das Land springt direkt ein und zahlt mir bei der Insolvenz der Bank mein Geld direkt an mich aus.

Auch wenn bis dahin andere Mechanismen greifen sollten, kann natürlich niemand vorhersagen, wie dramatisch die nächste oder übernächste Finanzkrise werden wird. Und ob die größte Sorge des Staates dann immer noch das Gesparte der Bürger ist, weiß natürlich auch niemand. Aber wie wir gesehen haben, hatten die Zahlungsfähigkeit und vor allem die Zahlungsbereitschaft (die im Zweifel auch nur mit einer entsprechenden Zahlungsfähigkeit glaubwürdig ist) der einzelnen Länder massiven Einfluss auf den Verlauf der letzten Finanzkrise.

Theoretisch ist auch der Fall möglich, dass ein Land pleite geht oder zumindest in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Welchen Einfluss das auf die Banken dieses Landes hätte, lässt sich zwar nur schwer sagen, aber es wäre durchaus nachvollziehbar, dass in einem solchen Fall auch das Vertrauen in die Bankenlandschaft des Landes verloren ginge und die Banken entsprechend in Mitleidenschaft gezogen würden. Das Länderrating kann also auch dazu genutzt werden, mögliche Risiken durch eine Staatsverschuldung abzuwägen.

Das Länderrating zur Beurteilung der Sicherheit eines Tagesgeldkontos mag daher vielleicht nur etwas für Pessimisten sein. Aber in Extremsituationen wie der letzten Finanzkrise wurde eben genau dieser Zusammenhang mehr als unter Beweis gestellt. Daher führen wir das Länderrating auch in unserem Tagesvergleich auf.

Fazit

In Summe lässt sich festhalten, dass die Auswahl eines Tagesgeldkontos auf den ersten Blick relativ einfach erscheint, da man sich auf den Zinssatz als alleiniges Entscheidungskriterium fokussieren könnte. Auf den zweiten Blick kommt mit dem Thema Sicherheit deutlich mehr Komplexität ins Spiel. Aber diese ist im Zweifel gar nicht so wesentlich, da die hohe Flexibilität eines Tagesgeldkontos es zulassen würde, sich das Geld schnell auszahlen zu lassen, damit man es umschichten kann. Daher hier ein paar pragmatische Tipps, die die Entscheidung hoffentlich vereinfachen:

  • Schauen Sie nach einem guten Zinssatz, mit dem Sie persönlich zufrieden sind
    • Grundsätzlich sollte in der oberen Hälfte unseres Tagesgeldvergleichs etwas attraktives dabei sein.
    • Bei gleichem Zinssatz könnte das Thema “Zinsgutschrift” (s.o.) interessant werden.
    • Achten Sie auch darauf, ob der Zinssatz ggf. nur für Neukunden gilt und für wie lange er gilt. Fällt der Zinssatz danach auf einen deutlich niedrigeren Zinssatz für Bestandskunden, sollte erneut geprüft werden, ob sich ein Wechsel lohnt. Oder Sie suchen direkt ein Angebot, das zwischen Neu- und Bestandskunden nicht unterscheidet.
    • Schließlich sollte der Zinssatz auch für ihr Anlagevermögen passen. Achten Sie hier auf mögliche Anlagehöchstbeträge oder Zinsstaffeln, die möglicherweise für höhere Anlagebeträge gelten.
  • Schauen Sie auf die grundlegende Situation der Bank
    • Die Bonität sollte zumindest nicht alarmierend sein, ein “A” darf am Anfang ruhig stehen.
    • Befindet sich die Bank auch noch in einem soliden Land mit gutem Rating, haben Sie Ihren Favoriten gefunden.
    • Hat die Bank selbst ein schlechtes Rating oder befindet sie sich in einem kritischen Land (z.B. mit extrem geringem Rating oder politischer Instabilität [die wir in unserem Vergleich allerdings nicht bewerten]), sollten Sie vielleicht zur nächsten Bank übergehen.

Und nun viel Spaß beim Auswählen Ihres nächsten Tagesgeldkontos!

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